Die letzten Empfehlungen aus dem Team

Ali Standish: Baskerville Hall - Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente

Lesetipp von Andreas Mahr - 10.10.2024

Übersetzt von Jessika Komina, Sandra Knuffinke
Kinderbuch empfohlen ab 10 Jahren, Hanser Verlag, 17,00 €

Der junge Arthur (Conan) Doyle bekommt 1868 eine spontane Einladung das geheimnisumwobene Internat Baskerville Hall zu besuchen. Schon am nächsten Tag beginnt das Schuljahr. Das Internat ist ein Ort voller Geheimnisse, mysteriöser Geschehnisse und sensationeller Entdeckungen. Dank seines messerscharfen Verstandes und seines unfassbaren Mutes gewöhnt er sich schnell ein. Doch bald stößt Arthur auf dunkle Machenschaften innerhalb des Internats und macht es sich zur Aufgabe, diese aufzudecken. Zusammen mit seinen Freunden Irene Eagle und Jimmy Moriarty stellt er sich den Herausforderungen. Diese Figuren sind nur eine von vielen Parallelen zum Universum rund um Sherlock Holmes. – Ali Standish ist ein toller Abenteuerroman gelungen, der die Elemente Krimi, Steampunk und Internatsgeschichte ideal vereint. Ein Lesespaß für alle Kinder ab 10 Jahren.

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Mia Raben: Unter Dojczen

Lesetipp von Susanne Sießegger - 27.09.2024

Roman, kjona Verlag, 23,00 €

Jola, Mitte fünfzig, sitzt in einem Kleinbus auf dem Weg nach Hamburg. Sie stammt aus Łódź in Polen, ist nun aber schon seit vielen Jahren in Deutschland als Altenpflegerin tätig. Nun wartet ein neuer Job auf sie, von dem letzten Einsatz muss sie sich noch erholen, die Rund-um-die-Uhr-Betreuung und die schlechte Behandlung hatte einen Burn-Out ausgelöst. Der Kleinbus fährt immer weiter in den Hamburger Westen, Jola wird schließlich vor einer großen Altbauvilla mit parkähnlichem Garten abgesetzt und lernt die Familie von Kleven kennen. Matriarchin Ursula von Kleven wird ihre Patientin sein und obwohl diese zunächst biestig ist, entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden unterschiedlichen Frauen. Jola hat es gut getroffen bei den von Klevens und der Roman spendet eine gewisse Hoffnung. In eine gute, mal melancholische, mal heitere Geschichte verpackt, prangert Mia Raben ein ausbeuterisches System an, in dem deutsche und polnische Agenturen daran verdienen, dass osteuropäische Frauen ihre Heimat verlassen und rund um die Uhr deutsche Senior:innen betreuen.

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James Kestrel: Bis in alle Endlichkeit

Lesetipp von Andreas Mahr - 25.09.2024

Aus dem amerikanischen Englisch von Stefan Lux
Kriminalroman, Suhrkamp, 20,00 €

Der etwas heruntergekommene Privatdetektiv Lee Crowe stolpert eher zufällig über seinen neuesten Fall. Als er eines Morgens in einem der gefährlichsten Viertel San Franciscos unterwegs ist, findet er die Leiche von Claire Gravesend auf dem Dach eines Rolls Royce liegend. Zunächst sieht alles nach einem Selbstmord aus, doch die Mutter der Toten, die superreiche Olivia Gravesend, glaubt nicht an diese These. Sie beauftragt ausgerechnet Lee Crowe damit, die wahren Gründe hinter Claires Tod zu ermitteln. Crowe braucht nicht lange, um die Zweifel am Selbstmord der jungen Frau zu bestätigen und stößt auf eine Verschwörung, die ungeahnte Kreise zieht.
James Kestrel ist ein klassischer Krimi Noir in bester Raymond-Chandler-Manier gelungen, der sich auch noch zu einem furiosen Wissenschaftsthriller entwickelt. Rasant und spannend!

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Ulla Lenze: Das Wohlbefinden

Lesetipp von Sigrid Lemke - 24.09.2024

Roman, Klett-Cotta, 25,00 €

Das Wohlbefinden der Patient:innen hat oberste Priorität in den Heilstätten Beelitz. In der Lungenklinik vor den Toren Berlins werden um 1900 Arbeiter:innen behandelt, die sich von den katastrophalen Wohn-und Arbeitsverhältnissen in Berlin erholen sollen. Dort recherchiert die aufstrebende Schriftstellerin Johanna Schellmann und lernt die Arbeiterin Anna Brenner kennen. Anna gilt als Hellseherin und Medium und hat in der Klinik eine große Anhängerschaft. Die beiden Frauen freunden sich an und Johanna schreibt ein Buch über Annas Fähigkeiten, aber die Freundschaft ist zerbrechlich.
Zu Corona-Zeiten sucht Vanessa, Urenkelin von Johanna, verzweifelt eine bezahlbare Wohnung. Da in der Stadt nichts zu finden ist, weicht sie auf das Umland aus und landet auch in Beelitz. Durch einen Zufall gelangt sie an das Manuskript ihrer Großmutter und versucht, die Geschichte von Johanna und Anna zu verstehen.Ulla Lenze hat einen prallgefüllten Roman über den Hype des Okkulten Anfang des 20. Jahrhunderts, die Schwierigkeiten von schreibenden Frauen und die sozialen Missstände geschrieben. Vom Kaiserreich bis in die Gegenwart porträtiert sie drei Frauen, die exemplarisch für Frauenleben stehen.

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Jörg Isermeyer: Egal war gestern

Lesetipp von Annette Quest - 16.09.2024

Jugendbuch ab 12 Jahren, Peter Hammer, 14,90 €

Finn und sein bester Freund Lennard haben Videokanäle auf der Plattform SoMe, auf der sie regelmäßig lustige selbst gedrehte Filmchen posten. In den Schulpausen vergleichen sie, wer von ihnen die meisten Klicks bekommen hat. Das macht ihnen Spaß, das ist es, was sie interessiert und womit sie auch weiterhin jede freie Minute verbringen wollen. Doch dann wird Finns Frieden empfindlich gestört. Es sind zum einen die Hasskommentare, die seine Mitschülerin Sam erntet und die Finn, im Gegensatz zu Lennard, nicht ausblenden kann. Einen riesigen Wirbel erzeugt ein Brief, den sein Vater, der leider Lehrer an Finns Schule ist, veröffentlicht hat. Darin prangert er die fremdenfeindlichen Übergriffe in der Schule an.
Plötzlich sieht sich Finn selbst mit Anfeindungen konfrontiert und sogar Lennard distanziert sich von ihm aus Furcht vor Klickeinbußen. Da schiebt Finn seinen Ärger auf seinen Vater beiseite und beginnt sich kritisch mit der WIR Partei auseinanderzusetzen, von der so viele reden und die immer mehr Zulauf erhält ...
Jörg Isermeyer setzt gekonnt an der Digitalblase an, in die hinein sich viele Jugendliche freiwillig begeben. Er schildert, wie eine rechtspopulistische Partei in einer Kleinstadt innerhalb kurzer Zeit eine Atmosphäre von Angst und Misstrauen erzeugt. Und er macht Mut, dem ausgrenzenden WIR ein starkes inklusives 'Wir' entgegenzusetzen. Toll!

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Tina Blase: Die Geisterhelfer - Rette sich, wer kann

Lesetipp von Annette Quest - 16.09.2024

Kinderbuch ab 8 Jahren, cbj, 13,- €

Leo Helsing Krüger ist der siebte Sinn für Geister in die Wiege gelegt - oder vielmehr in den Sarg. Er wurde nämlich an einem 29. Februar auf einem Friedhof geboren. Daher sein Name. Dabei gruselt er sich mehr als jeder andere vor Dunkelheit. Und dann, eines dunklen Winterabends, passiert es: Als er einen verschossenen Fußball vom Friedhof zurückholt, verdichtet sich der Nebel vor ihm zu gleich drei Geistern!  Keine Angst, sie gehen ihm nicht an die Gurgel, sondern bitten ihn, die Gebeine eines Störenfrieds wegzubringen. Sie bieten ihm dafür an, seine Angst verschwinden zu lassen. Ein verlockendes Angebot.  Soll er diesen gruseligen Job übernehmen? Oder ist es nicht unfair, einen Toten einfach wegzubringen, nur weil dessen Geist ein bisschen heult? Das findet zumindest Leos Freundin Antonia Murkwitz, die sonst nichts mehr liebt als nächtliche Friedhofsausflüge.

Leos und Antonias erster Fall als Geisterhelfer wurde - zu Recht!- mit dem Hamburger Literaturpreis ausgezeichnet.

Psst! Am 13. Oktober um 15 Uhr kommt Tina Blase zu uns in die Buchhandlung! Der Eintritt ist frei.

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Arndís Thórarinsdóttir & Hulda Sigrún Bjarnadóttir: 12 Stockwerke. Mein unglaubliches Zuhause am Ende der Welt
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Aroa Moreno Durán: Ruths Geheimnis
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Nadine Olonetzky: Wo geht das Licht hin, wenn der Tag vergangen ist
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Paul Murray: Der Stich der Biene
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Iben Akerlie: Der Sommer, in dem einfach alles passiert ist
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Ariane Pinel: Sommer auf der Fahrradinsel
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