Lesetipp von - 25.03.2019
Roman, Diogenes, 22,00 €
In „Die Liebe im Ernstfall" erzählt Daniela Krien von fünf Frauen um die 40: Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde. Auch die fünf Kapitel in diesem Buch tragen die Namen der Frauen. In jeder Geschichte lässt die Autorin eine Frau zu Wort kommen. Und mit fortschreitender Lektüre wird klar, dass und wie diese Protagonistinnen miteinander verbunden sind – manchmal zufällig, durch schicksalhafte Begegnungen, durch Verwandschaft oder Freundschaft. Immer geht es um Themen wie Partnerschaft, Kinder (erfüllter oder unerfüllter Kinderwunsch), die Rolle der Frau, Selbst- und Fremdbestimmung, Freundschaft und die unterschiedlichen Lebensentwürfe. Mit jeder neuen Perspektive gelingt es Daniela Krien auch neue Gedanken bei der Leserin/beim Leser aufzuwerfen – Dinge, die zuvor noch eindeutig beantwortbar scheinen, werden mit der nächsten Lebensgeschichte plötzlich hinterfragt oder wir fühlen uns dabei ertappt, zu schnell ein Urteil gefällt zu haben. Das macht den besonderen Reiz dieses wunderbaren Buches aus. Daniela Krien lässt die Frauen aus ihrem bewegten Leben erzählen - das moralische Urteil der Geschichten dürfen die LeserInnen selbst fällen. Sie sollten es einfach direkt lesen!
Lesetipp von Sönke Christiansen - 20.03.2019
Aus dem amerikanischen Englisch von Kirsten Riesselman
Suhrkamp Taschenbuch, 7,00 €
Schenken Sie dieses Buch Ihrem Kind oder einem anderen jungen Menschen!
Warum?
1.) Es hat nur 58 Seiten, das schafft auch ein Jugendlicher der Generation der "Digital Natives"
2.) Es zeigt, dass unsere Demokratie, auch wenn längst nicht alles perfekt ist, die beste aller Regierungsformen sein kann.
3.) Es zeigt, dass ohne engagierte Bürger, die auch wählen gehen, jede Demokratie zu einem Selbstbedienungsladen weniger wird.
4.) Es zeigt, dass es nicht darum geht alles gleich perfekt zu regeln, sondern dass es um Verbesserung der gegenwärtigen Situation geht.
5.) Und zuletzt läßt einen dieses kleine Buch hoffen, dass die USA irgendwann auch wieder verantwortungsvoll regiert wird.
Lesetipp von Andreas Mahr - 27.02.2019
Kinderbuch, Illustriert von Axel Scheffler , dtv Junior , 12,95 €
Zippel ist ein Schlossgespenst, doch lebt er nicht in einem alten baufälligen Steinkasten sondern im Türschloss einer Altbauwohnung. In dieser Wohnung lebt Paul mit seinen Eltern und Zippel wird sein bester Freund. Das Problem ist, dass das Schloss in welchem Zippel lebt, gegen ein modernes Sicherheitsschloss ausgetauscht werden soll. Nun gilt es ein neues sicheres Zuhause für das kleine Schlossgespenst zu finden... Ob es den beiden gelingt?
Ein großer Lesespass mit viel Sprachwitz.
Lesetipp von Nicole Christiansen - 21.02.2019
Aus dem Englischen von Gertraude Krueger
Roman, Kiepenheuer & Witsch, 22,00 €
Am Anfang der Geschichte sind wir fast dazu geneigt, den neunzehnjährigen Ich-Erzähler Paul gar nicht wirklich ernst zu nehmen. Zu verrückt erscheinen die Umstände!
Er liebt seine Tennispartnerin Mrs Susan Macleod. Sie ist verheiratet und fast dreißig Jahre älter als er. Das Ganze ereignet sich in den Fünfzigerjahre in einem kleinen Vorort von London.
Schnell bemerken wir aber, wie ernst es Paul mit seiner Liebe zu dieser Frau ist.
Wir erfahren im Rückblick, wie sich die beiden Liebenden kennenlernen, ihr Versteckspiel organisieren, sich schließlich auch öffentlich das Bekenntnis zueinander geben und am Ende in eine große Lebenskatastrophe schlittern.
„Würden Sie lieber mehr lieben und dafür mehr leiden oder weniger lieben und weniger leiden?"
Diese Frage stellt uns der britische Autor Julian Barnes, der 2016 in Hamburg den Siegfrid-Lenz-Preis erhielt und damit als herausragender europäischer Autor unserer Zeit gewürdigt wird.
Er beleuchtet in seinem Roman die Liebe in ihren vielen Facetten: von ihrer großen Beglückung bis hin zu ihren Abgründen. Dabei lässt er seinen Ich-Erzähler am Ende nicht unbedingt klüger, aber reifer werden.
Vor allem widmet sich Barnes dem großen Thema Liebe voller Ernsthaftigkeit und gibt sie trotz aller Brüche nicht auf.
Eine große Geschichte!
Lesetipp von Sigrid Lemke - 01.02.2019
Aus dem Niederländischen von Andreas Ecke
Roman, mare, 20,00 €
Jan lebt alleine auf dem Bauernhof, den er von seinen Eltern geerbt hat. Es ist Winter und es ist kalt. Er hat seine Arbeiten erledigt und weiß nun nichts mehr mit sich anzufangen. Es wäre schön, wenn noch jemand da wäre - eine Frau. Auf seine Anzeige melden sich einige Frauen, aber er beantwortet nur den kurzen Brief von Wil.
Wil sucht keine Liebe, sondern Ruhe, Erholung von ihrem Leben und vorallem ein Haus mit Blick auf die Nordsee.
Mathijs Deen hat einen wunderbaren Roman über zwei Menschen geschrieben, die sich fremd sind und doch ein Paar werden wollen.
Lesetipp von Ingrid Fiedler - 29.12.2018
Aus dem Amerikanischen von Gabriele Weber-Jaric
Roman, Ruetten und Loening, 22,00 €
Vor längerer Zeit habe ich an dieser Stelle den Roman von Kristin Hannah „Die Nachtigall" vorgestellt. Nun ist wieder eine spannende Familiensaga dieser Autorin erschienen. Der neue Roman umfasst eine Zeitspanne von etwa 15 Jahren und beginnt mit dem Jahr 1974. Lenis Vater kehrt nach langer Kriegsgefangenschaft als ein völlig anderer Mensch zurück. Er ist seinen Launen hilflos ausgeliefert. Leni und ihre Mutter versuchen mit der Unberechenbarkeit dieses Mannes fertig zu werden. Ein Freund des Vaters hat ihnen in Alaska ein Grundstück vermacht. Um einen Neuanfang zu versuchen, zieht die Familie dorthin. Ohne eine Ahnung davon zu haben, wie hart das Leben dort sein kann. Kein fließendes Wasser, lange Herbst- und dunkle Wintertage. Doch auch dort kann der Vater die Dämonen, die ihn verfolgen, nicht bändigen. Die Nachbarn helfen, wo sie können. Als Leni sich auch noch in den Nachbarssohn verliebt, dessen Familie dem Vater ein Dorn im Auge ist, entschließen sich die beiden zu fliehen...
Die Autorin beschreibt Alaska in starken eindrucksvollen Bildern: die wundervolle Natur, helle Sommer, dunkle Winter, aber auch das harte Leben dort.
Dieser Roman ist wieder ein großartiges Leserlebnis für lange Winterabende. Er umfasst 590 Seiten.
Daniela Krien: Die Liebe im Ernstfall
25.03.2019
Barack Obama : Wo wir stehen
von Sönke Christiansen,
20.03.2019
Alex Rühle: Zippel, das wirklich wahre Schlossgespenst
von Andreas Mahr,
27.02.2019
Julian Barnes: Die einzige Geschichte
von Nicole Christiansen,
21.02.2019
Mathijs Deen: Unter den Menschen
von Sigrid Lemke,
01.02.2019
Kristin Hannah: Liebe und Verderben
von Ingrid Fiedler,
29.12.2018
Christian Berkel: Der Apfelbaum
von Michael Keune,
28.11.2018
Dennis Lehane: Der Abgrund in dir
von Nicole Christiansen,
30.10.2018
Melanie Levensohn: Zwischen uns ein ganzes Leben
von Ingrid Fiedler,
18.10.2018
Sven Stricker: Sörensen fängt Feuer
von Sigrid Lemke,
11.10.2018
James Baldwin: Beale Street Blues
von Michael Keune,
28.09.2018
Honoré de Balzac: Ein Abglanz meines Begehrens
von Nicole Christiansen,
26.09.2018
Chan Ho-kei: Das Auge von Hongkong
von Sönke Christiansen,
19.09.2018
Meg Wolitzer: Das weibliche Prinzip
von Susanne Sießegger,
30.08.2018
Rachel Cusk: Kudos
27.08.2018
Nic Stone: Dear Martin
von Andreas Mahr,
20.08.2018
Bill Clinton und James Patterson : The President Is Missing
von Andreas Mahr,
07.08.2018
Jo Baker: Ein Ire in Paris
von Ingrid Fiedler,
02.08.2018
Laetitia Colombani: Der Zopf
von Nicole Christiansen,
28.06.2018
Romy Fölck: Totenweg
von Sigrid Lemke,
20.06.2018
Celeste Ng: Kleine Feuer überall
von Susanne Sießegger,
14.06.2018
Anthony Coles: Ein Gentleman in Arles
von Sigrid Lemke,
30.05.2018
Nina George: Die Schönheit der Nacht
von Ingrid Fiedler,
23.05.2018
Johan Bargum: Nachsommer
von Michael Keune,
09.05.2018
David Walliams: Die schlimmsten Kinder der Welt
von Andreas Mahr,
25.04.2018
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