Die letzten Empfehlungen aus dem Team

Priska Lo Cascio: Das Herz des Sternenbringers

Lesetipp von - 20.05.2014

Jugendroman ab 14, Thienemann, 16,99 €

Der Roman von Priska Lo Cascio spielt zur Zeit der Eroberung Englands durch die Normannen.

Der Junge Garrred erregt die Aufmerksamkeit von Herzog William und wird als Spion nach England geschickt, um die bevorstehende Invasion vorzubereiten. Da Garreds` verschollener Vater Angelsachse war, beherrscht er die Sprache und kann sich in ein kleines Dorf an der Küste einschleichen. Um so länger er dort ist, desto mehr machen sich die väterlichen Wurzeln bemerkbar. Auch Alwyn, die junge Gutsherrin, erschwert es Garred,  seinen Auftrag zu erfüllen. Allerdings rückt die Invasion immer näher und er muss sich entscheiden - für seine Liebe oder seine Zukunft. Denn ihm ist klar, dass die Angelsachsen nicht gewinnen können.

Ein historischer Jugendroman, packend geschrieben und gut recherchiert. Bitte lassen Sie sich nicht von der Covergestaltung abschrecken, der Schein trügt!

Jakob Augstein: Sabotage. Warum wir uns zwischen Demokratie uns Kapitalismus entscheiden müssen

Lesetipp von - 02.05.2014

Politisches Sachbuch, Hanser, 18,90 €

Stück für Stück geht die Demokratie uns flöten. Internationale Konzerne gewinnen mehr und mehr an Macht, während sie unseren staatlichen Institutionen schwindet. Oft bekommen wir kaum etwas davon mit (wie zum Beispiel aktuell von den Geheimverhandlungen zum TTIP).

Jakob Augstein versorgt uns in seinem unterhaltsam geschriebenen Buch mit reichlich Faktenwissen zu diesem Thema. Wussten Sie, dass es in Deutschland anders als in fast allen europäischen Ländern kein politisches Streikrecht gibt? Und er analysiert, wie die Strategie der Gewinnmaximierung für bestimmte Klientel auch in unserer Gesellschaft immer mehr Fuß fasst.

Er stellt die Frage, welche Möglichkeiten uns bleiben, diese Entwicklung umzukehren. Diskutiert wird auch der Einsatz von Gewalt, potentieller Gewalt oder Gewalt gegen Sachen.

Eingeschoben sind Gespräche mit Oskar Negt und Wolfgang Kraushaar.

Ein informatives, lesenswertes und diskussionswürdiges Buch.

John Boyne: So fern wie nah

Lesetipp von Michael Keune - 02.05.2014

Brigitte Jakobeit und Martina Tichy
Jugendroman ab 12 , Fischer KJB, 12,99 €

Alfie hat seinen fünften Geburtstag und der Erste Weltkrieg bricht aus. Sein Vater verspricht, nicht in den Krieg zu ziehen, doch er bricht sein Wort. Es kommen harte Zeiten, und, um über die Runden zu kommen, geht der kleine Alfie als Schuhputzer am Bahnhof arbeiten. Da seine Mutter der Antwort ausweicht, was den Vater anbelangt, ist er überzeugt, ihn nie wieder zu sehen und glaubt bald, er sei gestorben.

Doch dann erfährt Alfie, das sein Vater in einer Klinik für traumatisierte Soldaten behandelt wird und er beschließt, ihn zu besuchen. Zum ersten Mal mit dem Zug fahrend macht er sich auf den Weg und es gelingt ihm, den Vater aufzuspüren. Danach gibt es nur noch einen Wunsch für den Jungen, der Vater muss in sein Zuhause zurück.

Nach „Der Junge im gestreiften Pyjama“ hat Boyne wieder ein beeindruckendes Buch für Jugendliche geschrieben.

Volker Weidermann: Ostende 1936, Sommer der Freundschaft

Lesetipp von Ingrid Fiedler - 30.04.2014

Biografie, Kiepenheuer & Witsch, 17,99 €

So ein schmales Buch, 157 Seiten, aber was für ein Inhalt. Freundschaft, Liebe, Flucht ohne Kapital, Leidenschaft für Literatur und Sorgen um die eigene Zukunft.

Volker Weidermann, Jahrgang 1969, arbeitet als Literaturkritiker und ist Feuilletonchef bei der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Ostende, ein belgischer Badeort mit Geschichte und altem Glanz galt als Sprungbrett nach England. Nur 840 km von Berlin und 1220 km von Wien entfernt. Die Autoren, die dort 1936 im Sommer zusammenkommen, sind Exilanten aus Nazi-Deutschland oder Österreich. In ihren Heimatländern dürfen ihre Bücher nicht mehr erscheinen. Im Zentrum stehen Stefan Zweig und Joseph Roth. Stefan Zweig, zu der Zeit schon ein etablierter Autor flieht nach Ostende, ist in einer schweren Lebenskrise, ist müde und gereizt, leidet an Depressionen und sucht ein Mauseloch mit Lotte Altmann, seiner zweiten Frau. Joseph Roth, ein Freund und Bewunderer Zweigs, kommt auf seine Einladung. Roth ist am Ende, er leidet unter Geldmangel und befindet sich im Stadium eines fortgeschrittenen Alkoholikers. Als auch seine Verträge mit amerikanischen Verlagen nicht verlängert werden, ist er völlig verzweifelt und bittet Zweig um Hilfe.

Stephan Zweig hatte schon 1914 einen Sommer in Ostende verbracht. Im Sommer 1936 treffen beide auch auf andere Autoren, z.B. Hermann Kesten, Egon Erwin Kisch, Ernst Toller, Irmgard Keun, selbst eine lebenslustige Trinkerin, die eine schnell aufgeflammte Beziehung zu Joseph Roth beginnt. Die Affäre hielt aber nur etwa 2 Jahre an, da sich Roth immer mehr an sie klammerte und sie mit ihm untergegangen wäre. Auch der Maler James Ensor, in Ostende geboren, wurde ein Freund. Ein letzter Sommer der Hoffnung, dass sich die Lage für sie noch ändern könnte und sie zurück in ihre Heimat fahren könnten. Sie wurden jedoch in alle Winde verstreut.

Ganz zum Schluss geht es auch um die Stadt Ostende, die heute, nach dem Bombenhagel des Zweiten Weltkrieges,  so völlig anders aussieht als in der Zeit zwischen 1924 und 1936. Nur der breite Strand und das Meer sind unverändert. In einer Stichstraße, die von der Promenade hinabführt, findet man heute noch das Haus von James Ensor.

Das Buch gibt uns Anlass, die in ihm erwähnten Autoren noch einmal zu lesen.

John Grisham: Die Erbin

Lesetipp von - 29.03.2014

Imke Walsh-Araya, Kristiana Dorn-Ruhl und Bea Reiter
Kriminalroman, Heyne, 24,99 €

1989 veröffentlichte John Grisham den Roman "Die Jury" mit seinem Protagonisten, dem jungen Anwalt Jake Brigance. Nun, 25 Jahre später, schickt er ihn erneut ins Rennen, allerdings sind im Roman erst 3 Jahre vergangen und der Verteidiger zehrt immer noch von seinem großen Erfolg, nur finanziell geht es ständig bergab.

Da flattert ein Brief in Jakes Kanzlei, der alle seine Probleme lösen könnte. Der schrullige, eigenbrötlerische Seth Hubbard hat Selbstmord begangen und vorher sein Testament geändert und an Jake geschickt, der dieses umsetzen soll. 90 Prozent des Vermögens  sollen an Lettie Lang, die schwarze Haushälterin Hubbards, gehen, während die Kinder des Verstorbenen leer ausgehen sollen.

Eine Armee von Anwälten stürzt sich auf den Fall, da es um eines der größten Privatvermögen in Mississippi geht, und schnell wird aus einer einfachen Erbschaftsangelegenheit ein Streit zwischen schwarz und weiß.

Peter May: Beim Leben deines Bruders

Lesetipp von - 29.03.2014

Silvia Morawetz
Kriminalroman, Zsolnay, 17,90 €

Vom Schicksal heimgesucht macht sich Fin Macleod von Edinburgh auf, um auf seine Geburtsinsel Lewis und damit zu seinen Wurzeln zurückzukehren. Doch die Heimkehr wird durch einen Leichenfund überschattet. Im Torfmoor wird eine gut erhaltene Leiche entdeckt, die dort seit über 50 Jahren liegt. DNA-Proben belegen, das die Leiche verwandt war mit Tormod MacDonald, dem Vater von Fins Jugendliebe. Als ehemaliger Polizist vom Festland wird er gebeten, bei den Ermittlungen zu helfen, denn die Probleme bei dem Fall sind zahlreich. Tormod, der Hauptverdächtige ist stark demenzkrank und lebt in seiner eigenen Welt und es ist nicht möglich, von ihm brauchbare Informationen zu bekommen. Also müssen Sie in die Vergangenheit dieses Mannes eintauchen, ohne zu wissen was dabei herauskommt...

Ein toller Roman, der gar nicht wie ein klassischer Kriminalroman wirkt. Sehr atmosphärisch, mit tollen Charakteren.

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David Safier: 28 Tage lang
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Zülfü Livaneli: Glückseligkeit
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J. Courtney Sullivan: Die Verlobungen
von Nicole Christiansen, 01.03.2014

Graeme Simsion: Das Rosie-Projekt
von Nicole Christiansen, 01.03.2014

Jean Echenoz: 14
von Sigrid Lemke, 01.03.2014

Haruki Murakami: Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki
von Michael Keune, 01.02.2014

Klaus Scherer: Am Ende der Eiszeit
von Nicole Christiansen, 01.02.2014

Heinrich Böll: Der kluge Fischer
01.02.2014

Meine Lieblingsbücher aus: 2013
von Sönke Christiansen, 30.12.2013

Meine Lieblingsbücher aus: 2013
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Meine Lieblingsbücher aus: 2013
von Michael Keune, 30.12.2013

Meine Lieblingsbücher aus: 2013
30.12.2013

Meine Lieblingsbücher aus: 2013
30.12.2013

Meine Lieblingsbücher aus: 2013
von Nicole Christiansen, 30.12.2013

Meine Lieblingsbücher aus: 2013
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Meine Lieblingsbücher aus: 2013
30.12.2013

Roman Graf: Niedergang
von Nicole Christiansen, 04.11.2013

Horst Eckert: Schwarzlicht
von Sigrid Lemke, 18.10.2013

Rebecca Gablé: Das Haupt der Welt
18.10.2013

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