Lesetipp von Michael Keune - 25.02.2011
Miriam Mandelkow
Roman, Suhrkamp, 17,90 €
Neulich schaute unsere Freundin, die in Ottensen lebende Übersetzerin Miriam Mandelkow, vorbei und erzählte uns begeistert von ihrer letzten Entdeckung. Daraufhin nahm Herr Keune sich "Im Schatten des Vaters" gleich als nächstes vor. Hier nun seine Meinung:
„Einer der besten Schriftsteller seiner Generation“ laut ´Le Figaro´. Dieser Meinung schließe ich mich an. Ein Buch, das unter die Haut geht. Das Scheitern eines Vaters. Die Liebe eines Sohnes. Ein Jahr in der Wildnis.
Der dreizehnjährige Roy und der jämmerlich unvorbereitete Vater Jim auf einer abgelegenen Insel in Alaska. Ein Leben in totaler Einsamkeit mit allen Gefahren, zusammen mit dem gestörten Vater, kann nur zu einem fatalen Ende führen. Das Leben danach: Eine Folge von unglaublichen Begebenheiten. Und ein Ende, das anders nicht möglich ist! In diesem Frühjahr für mich die Entdeckung auf dem Büchermarkt.
Lesetipp von - 28.01.2011
Roman, dtv premium, 16,90 €
Ein Kaff in Neubrandenburg. Man lebt in Familie, die Alten gehen auf den Friedhof, die verbliebene Dorfjugend besäuft sich in der ehemaligen LPG-Halle. Jeder kennt jeden.
Hierher kommt Ingrid zurück, mit ihrem Mann, einem Iren, und ihrem 17jährigen Sohn Paul, der aussieht wie Paul McCartney. Sie will das Haus ihrer verstorbenen Mutter verkaufen. Was jeder im Dorf weiß: Ingrid war in den Achtzigern in den Westen abgehauen und hat ihr Kind zurückgelassen, dessen Vater unbekannt ist…
Das ist der Aufhänger für eine ganze Reihe Geschichten, die wir von den Dorfbewohnern erfahren. Die beste Freundin von Ingrids Mutter erinnert sich an ihre Kindheit, zwei ganz unterschiedliche Mädchen freunden sich mit Paul an, Frauen und Männer erzählen von ihrem Familienleben.
Jeder Figur hat Judith Zander eine ganz eigene Sprache gegeben, vom derben Platt der Dorfjugend über den etwas geschwollenen Ton des Pfarrers zur altklugen Eloquenz einer Gymnasiastin – die Personen wachsen uns ans Herz und wir fiebern mit ihnen durch die Ereignisse in diesem vordergründig so ereignisarmen Landstrich! Ein sehr gutes Buch, für das Judith Zander 2010 für den Deutschen Buchpreis nominiert war.
Lesetipp von Ingrid Fiedler - 28.01.2011
Gerda Bean
Kinder- und Jugendliteratur, Carlsen, 12,90 €
In dieser Geschichte, die in den kanadischen Bergen spielt, hat der Eisprinz die Mutter von Dessa zu sich geholt. Dessa war dabei, als das Unglück geschah, und konnte ihrer Mutter nicht helfen. Auch sie erlitt Erfrierungen an den Ohren. Seitdem wagt sie sich nicht mehr weiter als bis zur Verandatreppe ihres Hauses.
Ihr wortkarger Vater versucht, ihr so gut er kann zu helfen. Um ihr Überleben zu sichern, muss er aber jeden Tag nach seinen aufgestellten Fallen sehen. Eines Tages sieht Dessa vom Fenster aus in der Ferne einen Hund, der näher kommt und natürlich wünscht sie sich, dass der Hund zu ihr kommt und bei ihr bleibt.
Wie sie es schafft und wie dadurch ihr Kummer und Leid - und auch das ihres Vaters - gelindert werden, erzählt K. A. Nuzum sehr eindringlich. Außerdem erfährt der junge Leser sehr viel von einem Leben um Winter im fernen Kanada.
Lesetipp von Ingrid Fiedler - 27.01.2011
Birgitt Kollmann
Kinder- und Jugendliteratur, Hanser Verlag, 12,90 €
Als ich dieses Buch aus der Hand legte, hatte ich feuchte Augen. So nah ging mir der Text.
Sehr einfühlsam schildert die Autorin, die in den USA zu den meistgelesenen Autoren moderner amerikanischer Kinderliteratur gehört, das Leben des achtjährigen Edward mit seinen vier Geschwistern und Freunden einen Sommer lang. Er spielt gut Basketball und hat vor nichts Angst. Edward probiert die Dinge einfach aus. Auffallend an ihm sind seine blau gesprenkelten Augen. Als er von einer Radtour in die Stadt nicht zurückkommt, ist für seine Eltern, Geschwister und Freunde nichts mehr wie es war. Dass aber von Edward doch etwas Lebendes bleibt, ist die große Überraschung dieses Buches.
Lesetipp von Nicole Christiansen - 19.01.2011
Roman, Hanser, 19,90 €
"Zwei junge Leute verlieben sich, aber der Krieg bringt sie auseinander: Das ist die Geschichte von Léon und Louise. Sie beginnt mit ihrer Begegnung im Ersten Weltkrieg in Frankreich an der Atlantikküste, doch dann trennt sie ein Fliegerangriff mit Gewalt. Sie halten einander für tot, Léon heiratet, Louise geht ihren eigenen Weg - bis sie sich 1928 zufällig in der Pariser Métro wiederbegegnen.
Alex Capus erzählt mit wunderbarer Leichtigkeit und großer Intensität von der Liebe in einem Jahrhundert der Kriege, von diesem Paar, das gegen alle Konventionen an seiner Liebe festhält und ein eigensinniges, manchmal unerhört komisches Doppelleben führt. Die Geschichte einer große Liebe, gelebt gegen die ganze Welt."
Aus der Hanser-Vorschau - mein Favorit. Ich freue mich auf das Buch!
Erscheint am: 07.02.2011
Lesetipp von Andreas Mahr - 18.12.2010
Sachbuch, orel füsseli, 24,95 €
Marc Rich ist der „King of Oil“. Daniel Ammann, ein Schweizer Journalist, hat es geschafft, ihn dazu zu bringen, sich seit Jahrzehnten erstmals öffentlich zu seinem Leben zu äußern.
Rich, alias Marcel David Reich, wird als Sohn deutschsprachiger Juden 1934 in Antwerpen geboren. Nachdem seine Eltern vor den Nazis nach Amerika geflohen sind, macht er seine ersten kaufmännischen Gehversuche beim damals weltgrößten Rohstoffhändler Philipp Brothers. Im Laufe der Jahre entwickelt er eigene neue Strategien, die den Rohstoffhandel, insbesondere den Ölhandel, revolutionieren. Er gründet ein eigenes Unternehmen und handelt mit allem und jedem, trotz Embargos ist er ständig in geschäftlichen Beziehungen zu Kuba, Iran, Libanon, etc. Diese geschäftliche Einstellung führt dazu, dass er zu den meist gesuchten Verbrechern in den USA zählt und erst 2001 durch Bill Clinton begnadigt wird.
Ein höchst interessanter Einblick in die Geschäftpraktiken im Ölhandel und deren politische Zusammenhänge.
David Vann: Im Schatten des Vaters
von Michael Keune,
25.02.2011
Judith Zander: Dinge, die wir heute sagten
28.01.2011
K. A. Nuzum: Hundewinter
von Ingrid Fiedler,
28.01.2011
Patricia MacLachlan: Edwards Augen
von Ingrid Fiedler,
27.01.2011
Alex Capus: Léon und Louise
von Nicole Christiansen,
19.01.2011
Daniel Ammann: King of Oil
von Andreas Mahr,
18.12.2010
Marilyn Monroe: Tapfer lieben
von Michael Keune,
18.12.2010
Alexandros Stefanidis: Beim Griechen. Wie mein Vater in unserer Taverne Geschichte schrieb
18.12.2010
Carlos Busqued: Unter dieser furchterregenden Sonne
16.11.2010
Joshua Ferris: Ins Freie
16.11.2010
Annette Mingels: Tontauben
04.11.2010
Erich Hackel: Familie Salzmann, Erzählung aus unserer Mitte
04.11.2010
Alan Pauls: Geschichte der Tränen
von Nicole Christiansen,
03.11.2010
Ken Follett: Sturz der Titanen
von Andreas Mahr,
02.11.2010
Ken Follett: Sturz der Titanen
von Andreas Mahr,
02.11.2010
Robert Jarowoy: Chinagate Altona
von Sigrid Lemke,
02.11.2010
Johanna Straub: Das Beste daran
02.11.2010
Carlos María Dominguéz: Die blinde Küste
09.10.2010
Monique Truona: Bitter im Mund
10.09.2010
Ruth Cerha: Kopf aus den Wolken
02.09.2010
Tommy Wieringa: Der verlorene Sohn
von Michael Keune,
02.09.2010
Michela Murgia: Accabadora
02.09.2010
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